Der Kanton Vianden gilt als die Tourismushochburg Luxemburgs

 

Im Nordosten des europäischen Kleinstaats Luxemburg gelegen, präsentiert sich der Kanton Vianden Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt. Der kleinste Kanton im gesamten Großherzogtum mit einer Fläche von 54 Quadratkilometern und mit knapp über 5.300 Einwohnern grenzt im Osten an das deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz und ist vor allem als Tourismusdestination bekannt. Den Hauptort der Verwaltungsgliederung bildet die 2.000-Einwohner-Stadt Vianden.

 

Der Kanton direkt im luxemburgisch-deutschen Grenzgebiet gilt als eine der wichtigsten Tourismusregionen im gesamten Großherzogtum. Er ist Teil des sogenannten Ösling, mit dem in der Gegenwart der östliche Teil der Ardennen bezeichnet wird. Der Name der Stadt Vianden wird vom gälischen „vien“ abgeleitet, was übersetzt „Fels“ bedeutet. Vianden wurde bereits im Jahr 1256 als Stadt anerkannt, den rechtlichen Status einer Stadt besitzt die Gemeinde dank eines entsprechenden Schutzbriefes aber erst seit dem Jahr 1308. Als Wahrzeichen dient die Burg Vianden (oder Schloss Vianden), eine mittelalterliche Befestigungsanlage, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde. Sie gilt als eine der größten erhaltenen Burgen westlich des Rheins. Der Vorläufer der Burg war ein römisches Kastell (360 bis 450 Jahre nach Christus), die wesentlichen Erweiterungen und der Bau einer zehneckigen Kapelle wurden dann im 11. Jahrhundert vorgenommen. Anlass der großzügig dimensionierten Um- und Ausbauarbeiten war der Umzug der Herren von Vianden aus der Eifel nach Vianden. Die Grafen von Vianden spielten dann bis in das 15. Jahrhundert hinein eine wichtige Rolle unter den Herrschern zwischen den Flüssen Rhein, Mosel und Maas. Die weiteren Jahrhunderte standen dann im Zeichen von diversen Wechseln bei den Burgherren. Im Jahr 1977 wurde die Burg Vianden schließlich verstaatlicht und in weiterer Folge schrittweise restauriert. In der Gegenwart steht das imposante Bauwerk Besucherinnen und Besuchern in „normalen“ Zeiten täglich zum Besuch offen.

 

Sightseeing in Vianden

Doch auch abseits der fast 1.000 Jahre alten Befestigungsanlage bietet die Stadt einige Sehenswürdigkeiten: Dazu zählen die Trinitarier-Kirche mit dem beeindruckenden gotischen Kreuzgang aus dem Jahr 1248, das zentral gelegene Gemeindehaus, das 1679 erbaut wurde, das Victor-Hugo-Haus, in dem der damals im Exil lebende französische Dichter 1871 wohnhaft war, die St. Nikolaus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert und das Stadtmuseum, das die rund 1.000-jährige Geschichte Viandens vermittelt, einem Bäckereimuseum Raum gibt und dem luxemburgischen Nationaldichter Edmond de la Fontaine, genannt Dicks, gedenkt.

Weitere touristische Ziele sind der einzige Sessellift in ganz Luxemburg, der von 220 Meter auf 440 Meter Seehöhe führt und einen einmaligen Panoramablick über das Ourtal mit der Burg und der Stadt bietet. Kletterfreunde kommen im „Tree Climber Adventure Park“ auf ihre Kosten, wobei der Hochseilgarten mit verschiedenen Parcours aufwartet. Sehenswert ist auch das 1964 in Betrieb genommene Pumpspeicherwerk – bestehend aus Staumauer, Unterbecken, Oberbecken und unterirdischen Anlagen. Die Fallhöhe beträgt 280 Meter, im Turbinenbetrieb beträgt die Leistung 1.291 Megawatt (MW). Abkühlung an heißen Tagen verspricht das großzügig anlegte Schwimmbad mit Blick auf die Burg Vianden. Mitten in den luxemburgischen Ardennen im Dreiländereck Luxemburg-Deutschland-Belgien liegt der Naturpark Our. Dieser verfügt über weitläufige Hochebenen und schmale Felstäler, unterbrochen durch die Flüsse Our und Klerf. Auch Vianden ist Teil des Naturparks und lockt Sportbegeisterte, die aus einer Vielzahl an Spazier- und Wanderwegen sowie Fahrrad- und Mountainbike-Strecken auswählen können.

 

Luxemburg – ein Staat mit wirtschaftlicher Stärke

Was die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand (von großen Teilen) der Bevölkerung anbelangt, zählt Luxemburg innerhalb der Europäischen Union zu den Vorzeigestaaten. Im Jahr 2019 hat das Wirtschaftswachstum im Kleinstaat plus 2,3 Prozent betragen und lag damit weit über dem Eurozonen-Durchschnitt von 1,2 Prozent. Für 2020 steht jedoch Covid-19-bedingt ein Rückgang von minus 6,3 Prozent im Raum. Allerdings soll dieser Einbruch laut den Einschätzungen der EU-Kommission nur von kurzer Dauer sein, denn für 2021 wird wieder ein Plus von 5,5 Prozent prognostiziert. War im Jahr 2019 der Privatkonsum der Wachstumstreiber, so wird die Inlandsnachfrage aufgrund des geringeren Privatkonsums und der spürbaren Zurückhaltung bei den Investitionen in diesem Jahr spürbar zurückgehen. Der Lockdown im Zuge der Covid-19-Krise hat zusätzlich dazu beigetragen, den Konsum von vielen Grenzpendlern stark zu reduzieren. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeit oder Elternteilzeit sollen nun dazu beitragen, den Konsum weiterhin hoch zu halten. Zudem hat die öffentliche Hand für finanziell arg gebeutelte Wirtschaftszweige den Geldhahn weit geöffnet, wodurch für 2020 von einem starken Anstieg der Staatsausgaben auszugehen ist.

Gold als beliebte Veranlagungsform

Gerade Luxemburg hat sich für den Ankauf von Gold einen über die Grenzen hinweg guten Ruf erarbeitet, zählt der europäische Kleinstaat doch zu jenen Ländern, in denen es keinerlei Bargeldbeschränkungen beim Kauf von Edelmetallen gibt. Gerade in schwierigen Zeiten boomt generell der Handel mit Gold, sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite. Für das Jahr 2021 herrscht bei der Goldpreisentwicklung Zuversicht vor. Obwohl sich viele Experten mit der Einschätzung des Goldpreises beschäftigen, ein genauer Verlauf ist nicht vorherzusagen. Die niederländische Bank ABN Amro sieht beispielsweise den Goldpreis im Dezember 2021 bei 2.100 US-Dollar je Feinunze. Auch die Großbank UBS sieht den Wert bei 2.100 US-Dollar, während die Deutsche Bank von einem Wert von 1.600 US-Dollar ausgeht. Der Durchschnitt der drei Einschätzungen liegt somit bei rund 1.933 US-Dollar je Feinunze, gegenüber dem Markt 2020 bedeutet das größtenteils eine Seitwärtsbewegung mit einer leichten Steigerung.

 

Mit hohen Staatausgaben gegen die Covid-19-Krise

Regiert wird das Großherzogtum von einer Koalition aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen unter Premierminister Xavier Bettel (Liberale). Neben viel Lob attestiert die die EU-Kommission dem Kleinstaat aber auch einige Verbesserungsmöglichkeiten: So würden Unternehmen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften beklagen, Pendler die Verkehrsproblematik und die Bevölkerung die kontinuierlichen Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt. Darüber hinaus erfordere das demografische Wachstum verstärkte Investitionen in die Infrastruktur sowie die Bildungs- und Gesundheitsdienste, heißt es aus der EU-Kommission.

Die Covid-19-Krise schlägt naturgemäß auch stark auf die luxemburgische Wirtschaft durch. Der Lockdown hat besonders das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Baugewerbe – Baustellen wären ab 20. März 2020 für insgesamt einen Monat geschlossen – und den Handel negativ getroffen. Hunderte Unternehmen haben das Angebot der Kurzarbeit in Anspruch genommen. Aus diesem Grund hat die luxemburgische Regierung ein umfangreiches Hilfspaket auf den Weg gebracht, das zunächst mit 11 Milliarden Euro, das sind 18 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP), dotiert ist.

 

Der Tourismus ist besonders stark betroffen

Um vor allem dem Tourismus im Großherzogtum in den wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zur Seite zu stehen, hat die Regierung umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg gebracht, die kürzlich von der Europäischen Union auf Grundlage des sogenannten „Befristeten Gemeinschaftsrahmens“ genehmigt wurden. So wurde am 24. November 2020 eine mit rund 120 Millionen Euro dotierte luxemburgische Beihilferegelung zur Deckung der Festkosten von durch Covid-19 besonders stark betroffenen Unternehmen abgesegnet. Diese Hilfe wird unter dem Befristeten Rahmen für staatliche Beihilfen in Form von direkten Zuschüssen gewährt. Bestimmte Unternehmen, auch im Hotel- und Gaststättengewerbe und in der Unterhaltungsindustrie, können so wirtschaftliche Unterstützung erhalten, um Liquiditätsengpässe im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie abzufedern. Nur einen Tag später, am 25. November 2020, erfolgte die Freigabe einer weiteren luxemburgischen Beihilferegelung in der Höhe von 60 Millionen Euro zur Unterstützung bestimmter durch die Corona-Krise geschädigter Unternehmen. Auch im Rahmen dieser Hilfe werden staatliche Beihilfen in Form von direkten Zuschüssen gewährt und dienen der Überbrückung von Liquiditätsengpässen, damit die Empfänger ihre Geschäftstätigkeit während und nach Beendigung der Covid-19-Pandemie fortführen können. Zu den Begünstigten zählen unter anderem Hotels und Campingplätze, Restaurant- und Catering-Dienstleister, Reise- und Event-Veranstalter, der Einzelhandel und Berufsbildungsträger.

 

Die Rolle als Gastgeber ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor

Wie betont, ist Luxemburg auch ein – auf die Größe des Landes umgelegt – bedeutendes Tourismusland. So ist die Zahl der internationalen Ankünfte von 913.000 im Jahr 2005 auf 1.018.000 im Jahr 2018 gestiegen. Im gleichen Zeitraum haben sich die internationalen Tourismuseinnahmen von 3,77 Milliarden US-Dollar (2005; 10,1 Prozent Anteil am BIP) auf 5,54 Milliarden Dollar (2018; 7,8 Prozent Anteil am BIP) erhöht. Im Jahr 2005 gab es im Großherzogtum 545 Tourismusbetriebe, in weiterer Folge entwickelte sich diese Zahl aber rückläufig und lag im Jahr 2019 bei 422 Betrieben. Auch die Anzahl der Betten entwickelte sich in vergangenen Jahren leicht nach unten: von 66.000 im Jahr 2005 auf 64.000 im Jahr 2015 uns schließlich auf 63.000 im Jahr 2019. Die Nächtigungszahlen sind hingegen leicht gestiegen: von 2,7 Millionen Nächtigungen im Jahr 2005 über 3,0 Millionen im Jahr 2015 auf 2,9 Millionen im Jahr 2019. Der Anteil der Ausländerübernachtungen an allen Nächtigungen hat im Jahr 2005 91,4 Prozent betragen, im Jahr 2019 wurde schließlich ein Wert von 87,8 Prozent verzeichnet. Die Zahl der Erwerbstätigen im Luxemburger Tourismus zeigt eine Auf- und Abwärtsbewegung in den vergangenen zehn Jahren: von 1.600 im Jahr 2010 über 2.600 in den Jahren 2015 und 2018 auf schlussendlich 2.100 im Jahr 2019.

 

 

 

 

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*